Lausitzer Rundschau: Neues Unterhaltsrecht stellt Kinder besser
Die Richtung stimmt
Cottbus (ots)
Moderne Gesetzgebung hat auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren. Mit Augenmaß. In Deutschland wird mittlerweile jede dritte Ehe geschieden. Oft nach nur wenigen Jahren. Die Zahl nichtehelicher Gemeinschaften oder allein erziehender Mütter und Väter steigt ebenfalls. Deshalb ist es überfällig, das Unterhaltsrecht zu überarbeiten. Es betrifft die Kinder aus der ersten Ehe, es betrifft Ex-Frau oder Ex-Mann, es betrifft eine neue Lebensgemeinschaft und womöglich Kinder in einer neuen Beziehung mit oder ohne Trauschein. Also eine Quadratur des Kreises? Und was ist da gerecht, was zeitgemäß? Was ist vor allem auch verfassungskonform bei einem Thema, bei dem es nicht nur um die höchst intime und komplizierte Binnen-Architektur einer gewesenen oder aktuellen Beziehung geht, sondern eben auch um Geld und Versorgungsansprüche? Drei Eckpunkte im Gesetzentwurf von Ministerin Zypries verdienen Lob. Dass die Ansprüche von Kindern absoluten Vorrang bekommen sollen. Dass unverheiratete Mütter besser gestellt werden. Und dass Ex-Ehepartnern nach einer Scheidung in vielen Fällen auch wieder zugemutet werden darf, dass sie in Eigenverantwortung stärker für sich selbst zu sorgen haben. Manches in dem Entwurf muss noch ausdiskutiert werden. Aber die Richtung stimmt. Dass es künftig zu weniger Rechtsstreitigkeiten beim Unterhalt kommt, darf allerdings bezweifelt werden. Beim Geld hört der Spaß eben auf.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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