Lausitzer Rundschau: Zu Union/FDP/Gipfel: Mini-Konsens ohne Pfiff
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Union/FDP/Gipfel:
Viele Wähler stößt es ab, wenn in Bündnissen oder Parteien heftig gestritten wird. Die Deutschen lieben den Konsens. Der Wähler will auch wissen, was nach gewonnener Wahl inhaltlich zügig angepackt wird. Viele Bundesbürger haben sich bereits festgelegt, was sie am 18. September wählen. Andere überlegen noch. Meinungsforscher sagen, dass die Zahl der Noch-Unentschlossenen bei etwa 30 Prozent aller Wahlberechtigten liegt. Das ist viel. Umso dringlicher also für Union und FDP, gut zwei Wochen vor der Wahl ihr Koalitions-Profil noch mal zu schärfen, das auszufransen drohte, da sich das bürgerliche Lager über Wochen gegenseitig beharkte, statt sich mit den eigentlichen politischen Gegnern von SPD, Grünen oder Linkspartei zu beschäftigen. Die Botschaften des gestrigen Wechselgipfels sind klar: CDU, CSU und FDP wollen nach dem 18. September gemeinsam regieren. Eine große Koalition halten Merkel, Stoiber und Westerwelle für die Pest. Sie werden deshalb dennoch keinen Koalitionswahlkampf führen, sondern getrennt marschieren, aber vereint schlagen. Auffallend mager fielen die ersten Eckpunkte jener neuen Wechsel-Politik aus, mit der Schwarz-Gelb Deutschland nach gewonnener Wahl beglücken will. Dieser Minimal-Konsens ohne Pfiff hat seinen Grund. Die möglichen Koalitionäre liegen in vielen Programmpunkten ziemlich weit auseinander. Die Steuerpolitik, die Innere Sicherheit, die Türkei-Politik oder die Gentechnologie sind Beispiele dafür.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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