Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau zum Neonazi-Aufmarsch in Halbe: Wo schon einer ist...
Cottbus (ots)
Es ist ein physikalisches Gesetz, wo ein Körper ist, kann ein zweiter nicht sein. Auf das politische Deutsch dieses Wochenendes bezogen, heißt das, wo auf der Lindenstraße im brandenburgischen Halbe ein Demokrat steht, ist für einen Neonazi oder jemanden, der mit dessen Ideen sympathisiert, kein Platz mehr. Eine Gedenk- und Kulturveranstaltung, zu der auch zahlreiche Künstler wie Manfred Krug, Andreas Schmidt-Schaller und Andreas Dresen gegenwärtig Mitglied der Jury beim Cottbuser FilmFest aufgerufen haben, soll verhindern, dass die Jungen mit den alten Sprüchen die Ruhe derer stören, die mit ähnlichen Sprüchen auf den Lippen ihr Leben ließen. Sinnlos vergeudete Leben in einem Krieg, dessen Trauma die Völker bis heute begleitet. Heldengedenken nennen es die jungen Leute mit dem eindeutigen Outfit. Ob sich die Helden als solche gefühlt haben, als sie irgendwo weit weg von zu Hause verbluteten? Würde es ihnen nicht selbst wie Hohn klingen, das Heldengedenken? Eine Demonstration für Toleranz, die Menschen verschiedenen Glaubens, vielleicht auch verschiedener Nationalitäten vereint, trägt sicher viel besser das Vermächtnis der Toten. Auf dass nie mehr neue Soldatenfriedhöfe angelegt werden müssen. Was den Gegendemonstranten in Berlin, Potsdam und auch schon einmal in Halbe gelang, könnte wieder klappen wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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