Lausitzer Rundschau: Zu Kanzlerin/Deutschland: Die "Ost"-Preußin
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Kanzlerin/Deutschland:
Matthias Platzeck und natürlich Angela Merkel: Die beiden Ost- Preußen prägen spätestens seit gestern auch offiziell als führende Köpfe die aktuelle Politik in unserem Land. Doch während der SPD- Chef eher den Kumpel aus gemeinsamen Jugendtagen gibt, verweigert sich die CDU-Vorsitzende jeder Ost-West-Einordnung. Ich als gebürtiger Sachse sage: Und das ist gut so. Denn das Reduzieren der ersten deutschen Bundeskanzlerin auf die Ost-Deutsche würde Angela Merkel zu einer Minderheitenvertreterin abstempeln, ihrer heutigen Rolle nicht gerecht werden. Weder als Vorsitzende einer großen Volkspartei noch als Regierungschefin darf sie in den Kategorien Ost und West denken, geschweige denn handeln. Eine ihrer bisherigen Leistungen besteht darin, sich diesem Klischeedenken völlig entzogen zu haben. Wenn die Frauenkirche zu Dresden wieder aufgebaut ist, wird die Einheit vollendet sein, war sich Altbundeskanzler Helmut Kohl sicher. Heute, 16 Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR, kann jeder selbst bewerten, wie weit wir von diesem Ziel noch entfernt sind. Wenn wir weiterhin in hier und da drüben, in Ost und West teilen, wird die Einheit ein ferner Traum bleiben. Angela Merkel schämt sich ihrer DDR-Biografie nicht. Wie Millionen Ostdeutsche muss sie dies auch nicht. Angela Merkel ist eine gesamtdeutsche Kanzlerin, die aus Brandenburg stammt, für die das Wort dienen eine besondere, eine im positiven Sinne preußische Bedeutung hat. Das macht mir Mut.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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