Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau zum Unterricht am Samstag: Die Quadratur des Kreises
Cottbus (ots)
Immer jünger, immer flexibler, immer besser ausgebildet so wünschen sich Politik und Wirtschaft die geistige Elite der Zukunft. Da macht es Sinn, jetzt auch in Brandenburg das einzuführen, was Sachsen seit Jahren mit Erfolg vorführt: das Abitur nach zwölf Jahren. Doch was passiert mit diesem gestrichenen 13. Jahr? Die Schüler sollen schließlich nicht weniger lernen als bisher. Also gilt es, den Stoff anders zu verteilen. Auf die Nachmittagsstunden oder eben den Samstag. Letzteres lässt den Familien die Haare zu Berge stehen und auch Lehrer fürchten um das geheiligte Wochenende. Jede Schule soll dieses Problem in eigener Regie lösen, so der Wille des Ministeriums. Ein schöner Gedanke, diese von den Schulen selbst oft geforderte Selbstverantwortung zu stärken. Was aber wird passieren, wenn Eltern, Schüler und Lehrer in den Schulkonferenzen letztlich selbst über ihre Arbeitszeit entscheiden sollen? Suchen sie den bequemsten Weg? Den, der die Bedürfnisse der Familien am wenigsten tangiert? Oder stehen bei der Entscheidungsfindung tatsächlich die Bedingungen für ein optimales Lernumfeld im Vordergrund? Egal, wie sich die Schulen entscheiden, bei beiden Varianten muss ihnen die Quadratur des Kreises gelingen: Den Gymnasiasten in kürzerer Zeit als bisher ein Mehr an Wissen und Bildungskompetenz zu vermitteln. Denn erst dann machen die Reformen der vergangenen Jahre Sinn.
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