Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau: Die Länder kürzen beim Strafvollzug
Fatale Folgen
Cottbus (ots)
Der massive Kürzungsplan der Länder bei der Resozialisierung von Strafgefangenen ist ein starkes Stück. Denn er verstärkt nicht nur die ohnehin immer schlechter werdenden Bedingungen im Strafvollzug, wovon auch die Justizvollzugsbeamten in Sachen Zumutungen bereits ein Lied singen können. Das Vorhaben rüttelt an einem Grundprinzip unseres Rechtssystems: An das der zweiten Chance mit Hilfe der Gesellschaft. Wer sich von der Resozialisierung weit gehend verabschiedet, wer den Strafvollzug als Sparschwein versteht, gefährdet eindeutig die öffentliche Sicherheit. Weil der Verwahrknast am Ende nur kriminelle Karrieren verlängert und weiter befördert. Gefangene brauchen Hilfen, Chancen und Angebote während ihrer Haft, aber vor allem Perspektiven für die Zeit nach ihrer Entlassung. Wer stattdessen auf Ausgrenzung setzt, muss sich über die fatalen Folgen wie der wachsenden Zahl der Wiederholungstäter nicht wundern. Und dennoch gibt es sie, die nicht Therapierbaren. Auch die Unbelehrbaren. Keine Frage. Das populistische Wegschließen für immer kann aber nicht zum Regelfall werden, weil Grenzfälle aufwühlen und zornig machen. Resozialisierung ist neben der Prävention nun mal der richtige Weg, wenn sich eine Gesellschaft vor Straftätern schützen will. Das gelingt nicht immer, logisch. Der Versuch ist es aber wert.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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