Lausitzer Rundschau: zu: Abgeordnete klagen gegen Offenlegung ihrer Nebeneinkünfte
Cottbus (ots)
Politikerschelte kommt in Zeiten sozialer Einschnitte besonders gut an. Das gilt auch für den Fall, wenn es um Einkünfte von Parlamentariern geht. Zu dem Thema hat Deutschland eine regelrechte Empörungskultur entwickelt. Dabei sind Abgeordnete, die ihrer Arbeit ernsthaft und damit intensiv nachgehen, verglichen mit anderen anspruchsvollen Berufen, alles andere als überbezahlt. Eine Wahrheit, die dem einen oder anderen nicht schmecken dürfte. Ein Parlament ist dann besonders gut, wenn es in seiner Zusammensetzung in etwa den Querschnitt der Berufswelten hier zu Lande widerspiegelt. Wir wollen nicht nur Beamte im Bundestag sitzen sehen, sondern auch Angestellte, Selbstständige, Gewerkschafter, Freiberufler, Unternehmer, Manager oder Landwirte. Die dadurch gegebene Wissens- und Erfahrungsvielfalt sorgt am Ende für politische Qualität. Hoffentlich. Befürworten wir dies, müssen wir zulassen, dass Abgeordnete weiter Kontakt zur "realen Arbeitswelt" halten, also "Nebentätigkeiten" ausüben dürfen. Auch wenn sechs Abgeordnete jetzt in Karlsruhe dagegen klagen: Zuverdienste daraus müssen offen gelegt werden, damit der Verdacht der Käuflichkeit erst gar nicht entsteht. Wer viel arbeitet, kann auch dazu stehen. Einsehbar für jedermann. Und damit akzeptiert und nachvollziehbar - oder eben nicht.
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