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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Entscheidung für den Flughafen Schönefeld: Sieg des Gemeinwohls

Cottbus (ots)

Das war gestern ein guter Tag für Brandenburg und
Berlin. Das Bundesverwaltungsgericht hat mit seiner Entscheidung für 
den Bau des Großflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in 
Schönefeld das Gemeinwohl über die Interessen Einzelner gestellt, 
ohne diese ganz unter den Tisch zu kehren. Der BBI wird einmal den 
großen Drehkreuzen Frankfurt/Main und München Konkurrenz machen. Er 
wird die Verkehrs-Infrastruktur im Raum Berlin-Brandenburg wesentlich
verbessern. Die angestrebten direkten Flugverbindungen zu allen 
großen Zentren dieser Welt können den Standort beträchtlich 
aufwerten, was auf die Neuansiedlung vieler Unternehmen hoffen lässt.
Vor allem aber, das zeigen die Erfahrungen anderer Großflughäfen, 
dürfte der BBI viele Jobs in die Region bringen. Experten rechnen mit
etwa 40 000. Diese entstehen bei den Fluggesellschaften selbst, vor 
allem aber in den Bereichen Wartung, Service, Handel, Versorgung, 
Transport, Logistik, Sicherheit. Auch viele kleine Firmen im weiteren
Umkreis des BBI, so in der Lausitz und im Elbe-Elster-Kreis, können 
profitieren. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) 
hat Recht, wenn er von der für die Region vielleicht wichtigsten 
Entscheidung seit der Wiedervereinigung spricht. Der BBI kann der 
wirtschaftliche Riese werden, auf den das Land so lange vergeblich 
wartete. Den prophezeiten Impulsen, verbunden mit den 40 000 
Arbeitsplätzen, standen bis gestern 4000 Kläger gegenüber. Die 
Richter hatten aber nicht einfach die Größe der Zahlen gegeneinander 
abzuwägen. Für viele Prozessbeobachter ging es längst um die Frage, 
ob in Deutschland - bei Einhaltung gesetzlich verankerter Rechte - 
eine Entwicklung im Interesse des Gemeinwohls überhaupt noch 
durchsetzbar ist. Die Richter haben diese Frage mit Ja beantwortet. 
Der gesamte Planungs- und Prozessweg hat aber bisher bedenklich lange
15 Jahre gedauert. Der Bürgerverein Brandenburg-Berlin als 
Organisation der Kläger zeigte sich als schlechter Verlierer. Er 
erklärte, das von ihm selbst erstrittene teilweise Nachtflugverbot 
werde für den BBI zu einer wirtschaftlichen Katastrophe werden. Das 
lässt Wut erkennen und wenig Sinn fürs Gemeinwohl. Es sind nicht 
vorrangig die kleinen Leute, die Sturm gegen den BBI laufen. Wer mit 
dem Schiff auf Berlins Müggelspree fährt, kann an den Bäumen großer 
Wassergrundstücke seit Jahren die Plakate gegen den BBI lesen. Die 
Häuser auf diesen Arealen wurden alle teuer saniert oder neu gebaut. 
Dabei wussten die Eigner sehr wohl, dass Schönefeld zu einem 
Luftdrehkreuz ausgebaut werden soll. Es gibt eine Gruppe von 
Menschen, denen der BBI Nachteile bringt. Aber es gibt sehr, sehr 
viel mehr Berliner und Brandenburger, die jetzt ihr Hoffen auf einen 
Aufschwung mit dem Namen BBI verbinden dürfen.

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