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Lausitzer Rundschau: Zu Nahost/Eskalation: Der andere Krieg

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Nahost/Eskalation:
Die kriegerischen Ausein-andersetzungen zwischen Israel und der 
Hisbollah eskalieren weiter. Es ist nicht nur kein Ende in Sicht, 
vielmehr haben die Kämpfe noch lange nicht ihren mörderischen 
Höhepunkt erreicht. Jahrelang haben beide Seiten auf diesen Krieg 
gewartet, haben sie ihn sorgfältigst geplant. Nun wollen sie ihre 
Pläne vollständig umsetzten, bis zum bitteren Ende - und das offenbar
ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung.
Die von Iran unterstützte Schiiten-Miliz Hisbollah hat ihre 
militärischen Ziele weit gehend erreicht. Sie hat bewiesen, dass sie 
bis tief nach Israel hinein Angst und Schrecken verbreiten und 
zugleich schwerste Gegenschläge wegstecken kann. Ganz anders Israel, 
das keineswegs wegen der Entführung zweier Soldaten in diesen Krieg 
zog. Vielmehr geht es Jerusalem um die Zerstörung der politischen und
militärischen Macht der Hisbollah, um die Ausschaltung des 
verheerenden Einflusses des Irans mittels der Hisbollah in der 
nahöstlichen Krisenregion. Doch davon ist die stärkste nahöstliche 
Armee weit entfernt, vielleicht gar weiter als zu Beginn der Kämpfe.
 Stimmen die Opferbilanzen beider Seiten, so hat Israels Armee - 
erstmals in der Geschichte des Landes - bisher mehr Tote zu beklagen 
als die Gegenseite. Und die meisten Opfer auf beiden Seiten sind 
nicht bewaffnete Kämpfer oder uniformierte Krieger, sondern 
Zivilisten. Darunter viele Kinder. Das hat es bisher in dieser 
Krisenregion noch nie gegeben.
Israel gegen Hisbollah: Das ist ein anderer Krieg als alle 
bisherigen, die der jüdische Staat führte - und es waren viele. Zwar 
hat Israel 1982 ebenfalls gegen einen Staat im Staat Libanon Krieg 
geführt: gegen die palästinensische Fatah, die PLO. Aber diesmal 
antwortet die Hisbollah nicht mit wirkungslosen Widerstandsakten von 
Freischärlern wie damals die Palästinenser, sondern mit Mitteln 
ähnlich der einer staatlichen Armee. Vor allem aber hat die Hisbollah
das Schlachtfeld über die Grenze hinaus ausgeweitet. Die Eisenbahner 
in Haifa sind die bisher letzten zivilen Opfer auf israelischer 
Seite, aber sie werden keineswegs die Letzten sein.
Der Blutzoll unter der libanesischen Zivilbevölkerung, besonders 
unter den Schiiten im Süden des Libanons, aber wird noch viel höher 
sein. Das Land droht, wie es ein hoher israelischer Offizier 
formulierte, "20, 30 oder gar 50 Jahre zurückbombardiert zu werden".
 Der Iran scheint für seine Machtansprüche bereit, bis zum letzten 
libanesischen Zivilisten zu kämpfen.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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