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Lausitzer Rundschau: Zu Zidane/Fifa-Entscheidung: Eine Frage der Ehre

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Zidane/Fifa-Entscheidung:
Durch seinen Kopfstoß gegen den Italiener Marco Materazzi im 
Finale der Fußball-WM hat Kicker-Ikone Zinedine Zidane seinem eigenen
Denkmal einen Riss versetzt, sich selbst aus dem Spiel katapultiert 
und damit die Chance vergeben, sein Team zum Titel zu führen: Das war
schon Strafe genug vor der gestrigen Fifa-Entscheidung. Lange Zeit 
war spekuliert worden, was Materazzi Frankreichs Superstar wohl 
gesagt hatte, dass dieser so heftig reagierte. Die Beteiligten gaben 
zu Protokoll, dass es sich zwar um ehrverletzende, nicht aber um 
rassistische Äußerungen gehandelt habe. Insofern wäre Materazzis 
geringere Sperre angemessen. Ob sich die beiden nur geeinigt haben, 
wird wohl ebensowenig geklärt werden wie die Frage, ob Materazzi auf 
Zidanes Ausfall spekuliert hat. Weil es dessen letztes Länderspiel 
war, ist die Spielsperre durch die Fifa allenfalls eine symbolische 
Strafe. Sie ist aber wichtig, weil sie zeigt, dass niemand über den 
Regeln steht, Aggressionen nicht auf das Spielfeld gehören. Zidane 
und Materazzi unterstreichen das mit ihrer Entschuldigung. Zidane 
legt indessen noch eins drauf, indem er die jüngsten Final-Zuschauer 
um Verzeihung bittet und einer Gemeinschaftsarbeit mit Kindern 
zugestimmt hat. Er bekennt sich damit zu seiner Vorbild-Rolle, die er
bei vielen Nachwuchs-Kickern einnimmt. Das ist für ihn - wie die 
krasse Reaktion auf Materazzis Beleidigung im Finale - eine Frage der
Ehre. Diesmal hat er sie allerdings souverän gelöst.

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