Lausitzer Rundschau: zu: Die Lage der Grünen
Cottbus (ots)
Eine Partei in der Sinnkrise. Ihren Bedeutungsverlust haben die Grünen auch knapp ein Jahr nach der Bundestagswahl noch nicht verschmerzt. Nein, die Ökopaxe von einst, die früher mitunter klar erkennbar waren, sind angekommen im Politikallerlei. Oppositionelles Profil? Fehlanzeige. Der Zukunftskongress der Partei vom Wochenende könnte jedoch ein Aufbruch in die andere Richtung gewesen sein. Ein Hauch von Vergangenheit, von Ursprünglichkeit zog sich durch die Veranstaltung. Die Grünen endlich mal wieder als debattierfreudige Masse, als Quer- und Neudenker. Ihr Markenzeichen war einst ihre innovative Unverschämtheit. Von der haben sich andere Parteien inspirieren lassen, ja sie haben sogar programmatisch bei den Grünen geklaut. Wenn die Vorsitzende Claudia Roth daher jetzt die neue thematische "Radikalität" beschwört, dann fordert sie nur eine kluge grüne Rückbesinnung. Denn neues Denken fehlt derzeit in einer politischen Landschaft, die von der großen Koalition der Behäbigen geprägt ist. Doch leichter gesagt als getan. Die Grünen sind vielfach an sich selbst gescheitert, weil innerparteiliche Debatten oft zu Zerreißproben wurden. Die Frage künftiger Koalitionen könnte so eine werden. An ihr wird sich aber auch zeigen, wie weit der neue grüne Mut wirklich gehen wird.
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