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Lausitzer Rundschau: Kultusminister lehnen Beteiligung an OECD-Lehrerstudie ab Der Vergleich lohnt

Cottbus (ots)

Die Bildungspolitiker aller (Bundes-)Länder sind
genervt. Seit Pisa werden ihnen ständig die Ergebnisse der 
verschiedenen Bildungsvergleichsstudien um die Ohren gehauen. Die 
deutschen Schüler könnten international nicht mithalten, heißt es da.
Kinder aus sozial schwächeren Familien hätten in Deutschland weit 
geringere Chancen auf eine höhere Bildung als in den meisten anderen 
Industriestaaten. Und als Folge gebe es in der Bundesrepublik viel 
weniger Gymnasiasten und Studenten als für die Zukunftsfähigkeit des 
Landes notwendig. Eltern sind besorgt und stellen die Schulpolitik 
ihres jeweiligen Bundeslandes infrage, Wissenschaftler und 
Leitartikler erklären den Bildungsföderalismus insgesamt für 
gescheitert, Bundespräsident Horst Köhler spricht von einer 
"beschämenden" Situation - und Studenten gehen auf die Straße, weil 
sie glauben, dass die Einführung von Studiengebühren den 
Bildungsgraben zwischen Arm und Reich noch vertiefen wird.
Mit dem Aufruhr muss jetzt Schluss sein, findet die 
Kultusministerkonferenz (KMK) - und lehnt eine Teilnahme Deutschlands
an der weltweiten Lehrerstudie der Organisation für wirtschaftliche 
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ab. "Wir wollen, dass an den 
Schulen wieder Ruhe einkehrt", argumentiert KMK-Mitglied Bernd 
Busemann (CDU) aus Niedersachsen. Zumal einige OECD-Vertreter dazu 
neigten, "nicht das Gute, sondern das Problematische in den 
Vordergrund zu stellen".
Sollten die Kultusminister bei ihrer Entscheidung bleiben, dann 
handeln sie so wie ein Schüler, der bei einer Klassenarbeit versagt 
hat - und sich fortan weigert, an weiteren Tests teilzunehmen. 
Richtig wäre es, sich dem internationalen Vergleich auch künftig zu 
stellen, aus den Ergebnissen die angemessenen Schlüsse zu ziehen und 
diese dann umzusetzen. Und bei allem menschlichen Verständnis für den
Wunsch nach ungestörtem Arbeiten: Die Bildung ist eine viel zu 
wichtige Frage, als dass man sie allein den Kultusministern 
überlassen könnte. Auch das haben wir aus Pisa gelernt.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
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