Lausitzer Rundschau: Regierung legt Umweltbericht vor Strahlend blau und geschönt
Cottbus (ots)
Glaubt man dem Umweltbericht der Bundesregierung, dann geht es in Deutschland gut voran mit dem Umweltschutz, ganz besonders beim Klima. Das Papier wurde routinemäßig im Kabinett abgehakt. Inklusive der Förderung erneuerbarer Energien und der Bekräftigung des Atomausstieges. Die Anstrengungen und Erfolge muss man nicht schmälern - und kann trotzdem zu der Einschätzung kommen, dass der Himmel so strahlend blau nicht ist, wie er hier gemalt wird. Gemessen an dem, was es umweltpolitisch hätte leisten können, technologisch und wirtschaftlich, sind die Erfolge Deutschlands nicht sehr ruhmreich. Nicht im Verkehr, wo die Industrie weiter auf schwere, schnelle Fahrzeuge setzt und Techniken wie den Hybrid-Motor verschläft. Nicht im Naturschutz, wo die Flussauen im Zweifel weiter für Bebauung genutzt werden und der Flächenverbrauch insgesamt anhält. Auch nicht in der Wirtschaft, die die Laster just in time rollen lässt und Umweltfolgen sozialisiert. Von einer Priorität des Umweltschutzes könnte man reden, wenn er im Zweifel vor anderen Interessen rangieren würde. Hierzulande gibt es ihn aber nur, wenn und sofern er andere Interessen nicht stört. Dass die Arbeitsplätze und Exportchancen zum Hauptargument für Wind- und Sonnenenergie geworden sind und nicht die saubere Luft, spricht Bände. Es gibt gerade so viel Umweltschutz wie die Ökonomie zulässt. Das ist mehr als früher, aber ob das dem Weltklima, den aussterbenden Tier- und Pflanzenarten und am Ende auch den Menschen reicht?
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