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Lausitzer Rundschau: Der DGB und die Rente mit 67 Wider besseres Wissen

Cottbus (ots)

Glaubt man den Gewerkschaften, dann ist die Rente
mit 67 noch mehr von Übel als Agenda 2010 und Hartz-Reform zusammen. 
Und die Fakten geben dem DGB scheinbar Recht: Nicht einmal die Hälfte
der 55-plus-Generation steht heute noch im Arbeitsleben, weil sich 
die Betriebe ihrer mehr oder minder elegant entledigt haben. Weit 
über eine Million Ältere gehören inzwischen zu den Stammkunden der 
Arbeitsagenturen. Da klingt es wirklich absurd, das Problem durch ein
höheres Rentenalter noch weiter zu verschärfen. Dieser Befund wäre 
richtig, würde die Rente tatsächlich mit einem Schlag auf 67 steigen.
Doch das tut sie nicht, weshalb die Gewerkschaften auch wider 
besseres Wissen polemisieren. Schon heute machen sich vielerorts 
Engpässe bei geeigneten Fachkräften bemerkbar. Insgesamt geht das 
Arbeitnehmerpotenzial langfristig zurück. Gleichzeitig altert die 
Bevölkerung. Was das für die Sozialsysteme bedeutet, kann sich jeder 
ausmalen. Wenn die Menschen länger leben, müssen sie auch länger im 
Beruf stehen. Alles andere hält kein Sozialstaat aus. Was unter dem 
Schlagwort der Rente mit 67 firmiert, ist für einen Übergangszeitraum
von fast zwei Jahrzehnten konzipiert. Zeit genug also, um sich auf 
den Wandel einzustellen. Dazu gehört auch, dafür zu sorgen, dass 
Ältere einer auskömmlichen Beschäftigung nachgehen können. Der 
demografische Wandel allein wird es kaum richten und die Initiative 
50plus für sich wohl auch nicht. Aber immerhin wird damit ein 
gesellschaftliches Umdenken eingeleitet, dem sich langfristig selbst 
die Gewerkschaften nicht verschließen können. Seite 4

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