Lausitzer Rundschau: Wahl eines neuen BTU-Präsidenten in Cottbus Bestehen durch Wandel
Cottbus (ots)
Die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus hat nach monatelangem Tauziehen zwischen Senat und Landeshochschulrat endlich wieder einen Präsidenten. Walter Christoph Zimmerli wird in den kommenden Jahren zeigen müssen, dass die Mehrheit des Uni-Senates sich nicht geirrt hat, als sie ihm den Vorzug gab vor seinem Gegenkandidaten Michael Daxner. Dass die Entscheidung für den gebürtigen Schweizer denkbar knapp ausfiel, ist kein Makel. Demokratie lebt auch an einer Universität vom Widerstreit unterschiedlicher Interessen und Meinungen. Dass vor Abstimmungen Mehrheiten organisiert werden, gehört genauso dazu, wie die Bereitschaft der unterlegenen Seite, eine Niederlage ihres Favoriten zu akzeptieren. Mehrheit ist wirklich Mehrheit und nichts wäre törichter, als sich nun weiterhin in Grabenkämpfen zu verschleißen. Zwar ist die Professorenschaft der Cottbuser Universität nicht völlig gespalten, aber mancher Heckenschuss wurde da in den vergangenen Wochen schon aus den Reihen der wissenschaftlichen Elite abgefeuert. Über die Motive kann man spekulieren. Unübersehbar ist jedoch, dass die einzige Technische Universität in Brandenburg einen wissenschaftlichen Kassensturz und nach der Bestandsaufnahme eine klare Struktur und Orientierung braucht. Die Cottbuser BTU hat zweifelsfrei Stärken, aber auch Schwächen. Über beides muss offen geredet werden. Der neue Präsident wird diese Debatte so lenken müssen, dass sie Konsequenzen hat und zu einem klaren, zukunftsfähigen Profil der Uni führt. Daran wird er gemessen werden. Denn ohne Veränderung wird die Cottbuser Universität in einer sich verändernden Hochschullandschaft nicht bestehen.
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