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Lausitzer Rundschau: Wehrbeauftragter schlägt Alarm Schallende Ohrfeige

Cottbus (ots)

Schreibt der Wehrbeauftragte seine Jahresberichte
praktisch nur noch für den Papierkorb? Wer Reinhold Robbe genau 
zugehört hat, muss die Frage fast bejahen. Seine aufgelisteten 
Missstände und Defizite unterscheiden sich kaum von den Erkenntnissen
seiner Amtsvorgänger. Aber geändert hat sich so gut wie nichts.
 Robbe liegt zweifellos richtig, wenn er auf diesen unhaltbaren 
Zustand mit drastischen Worten aufmerksam macht. Der jüngste Bericht 
liest sich dann auch wie eine schallende Ohrfeige gegen die politisch
Verantwortlichen im Land. Kontinuierlich haben sie der Bundeswehr 
immer größere Aufgaben zugemutet und dabei das kleine Einmaleins 
ignoriert. Die Truppe ist chronisch unterfinanziert. Dieser 
Widerspruch tritt gerade durch ihre Auslandseinsätze immer offener zu
Tage. Das Grundübel besteht darin, in beinahe allen Krisenherden der 
Welt mitmischen zu wollen. Von einer klaren Definition seiner 
sicherheitspolitischen Interessen ist Deutschland jedenfalls weit 
entfernt. Dieses politische Defizit überfordert nicht nur die Kasse 
des Verteidigungsministers, sondern auch das Verständnis der 
Soldaten. Warum die Bundeswehr im Kongo operieren musste, hat sich 
den meisten kaum erschlossen. Bleibt zu hoffen, dass die 
Bundesregierung den Aufschrei des Wehrbeauftragten endlich Ernst 
nimmt. Sonst droht nämlich auch sein Amt überflüssig zu werden.
 Was sollen die Soldaten von einer Institution halten, an die sie 
sich zwar vertrauensvoll wenden können, die aber nichts bewegt, 
sodass sie es auch sein lassen können? Nur mal darüber zu reden, ist 
einfach zu wenig. Darauf hat Reinhold Robbe zu Recht hingewiesen.

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Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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