Lausitzer Rundschau: Der Wahlerfolg der Linken in Bremen: Zwischenstation
Cottbus (ots)
Nein, das war in Bremen nicht der Durchbruch für die fusionierte Linkspartei. Der Einzug in den ersten westdeutschen Landtag kann sehr wohl eine Ausnahme bleiben. Und der Hinweis darauf, dass schließlich die grüne Partei gegen Ende der 70er-Jahre in der Hansestadt den Aufstieg schafften, ist besonders irreführend. Denn in weiten Teilen der alten Bundesländer binden ja genau diese Grünen einen guten Teil des Wählerpotenzials, das die Linkspartei dringend braucht, um sicher in Parlamente zu kommen. Es ist fast schon eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet die Erben der einstigen Sozialistischen Einheitspartei jetzt vor allem im Wählerpotenzial der SPD wildern und damit an der Weser sogar gewinnen. Aber nur im westdeutschen Armenhaus Bremen muss das Erfolg versprechen. Anderswo, insbesondere im Süden der Republik, können die Sozialdemokraten sowieso nicht allzu viel abgeben und dort sind sie ja auch nicht in Große Koalitionen verstrickt. Der Schwerpunkt der neuen Linkspartei liegt nach wie vor im Osten. Und diesen Charakter einer Regionalpartei wird sie auch auf absehbare Zeit nur schwer los. Dazu sind viel zu viele ihrer Mitglieder und Mandatsträger noch in einer Welt verhaftet, die westdeutsche Wähler im Zweifelsfall an einen Gruselfilm aus der Vergangenheit erinnert. Dazu ist der Teil, der bislang PDS hieß, noch nicht im Westen angekommen. Und er ist auch nur schwer zu vereinheitlichen mit dem bunten Haufen dort. Der will vor allem das Grundsätzliche der Opposition, während die Funktionäre in Potsdam, Schwerin und Magdeburg nie wirklich Abschied nehmen mussten von den Dienstwagen und gerne so viel wie nur möglich vorfahren lassen. Es muss bei dieser Linkspartei erst noch zusammenwachsen, was zusammengehören soll.
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