Lausitzer Rundschau: Organspende in der Lausitz Geschenkte Gesundheit
Cottbus (ots)
Es scheint so selbstverständlich in der modernen Gesellschaft. Wenn ich krank werde, heilt mich ein Arzt, und wenn ein Organ mal kaputt ist, dann wird es ausgetauscht. Nüchtern, logisch, alles machbar. Zumindest, solange man theoretisch darüber nachdenken kann. Praktisch, in der eigenen Familie oder gar am eigenen Leib, da kommen dann plötzlich ganz und gar unberechenbare Gefühle ins Spiel. Wenn man plötzlich selber als Spender gefordert ist oder angewiesen auf die Hilfe seiner nächsten Verwandtschaft, muss man sich Rechenschaft darüber ablegen, was man zu geben bereit ist. Und noch schwerer, was man anzunehmen in der Lage ist. Wer will schon einem vielleicht nicht mehr ganz so geliebten Ehemann auf ewig zu Dank verpflichtet sein? Oder sich emotional heillos ausliefern an Eltern oder Geschwister? Zum Glück müssen nur die wenigsten von uns über solche Probleme nachdenken, eine neue Niere braucht man nicht alle Tage. Einer Frage allerdings sollte man sich stellen: Wie sollen Ärzte im Falle eines Hirntodes mit meinem Körper umgehen? Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod mag unangenehm sein. Fällt man jedoch zu Lebzeiten eine klare Entscheidung, erspart man seinen Angehörigen und den Ärzten im Falle eines plötzlichen Hirntodes unnötige Belastungen. Außerdem kann die Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende durchaus zur Bereicherung werden. Wer für sich klärt, welchen Stellenwert Gesundheit, Perfektion und Unversehrtheit in unserer Gesellschaft haben, der weiß das Geschenk des Lebens vielleicht ganz neu zu würdigen.
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