Mitteldeutsche Zeitung: Einheitsdenkmal Pfarrer Führer plädiert für Einheitsdenkmal in Leipzig
Halle (ots)
Der Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, hat vehement dafür plädiert, das geplante Einheitsdenkmal in Leipzig zu errichten. "Die friedliche Revolution mit ihrem Kerndatum 9. Oktober 1989 in Leipzig ist ein einmaliger Vorgang in unserer politischen Geschichte", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "Es hat noch nie eine Revolution gegeben, die uns gelungen ist - und gleich gar nicht ohne Blutvergießen. Wenn überhaupt etwas ein Denkmal verdient, dann das. Man sollte das Denkmal dort hinstellen, wo Freiheit und Einheit ihren Ausgangspunkt genommen haben. Das heißt in Leipzig. Berlin hat durch die Tatsache, dass es Hauptstadt geworden ist, und durch das Brandenburger Tor zwei wichtige Dinge, die an die Einheit Deutschlands erinnern. Der Aspekt der Freiheit ist eindeutig mit der Leipziger Nikolaikirche und der Demonstration von 70000 Menschen am 9. Oktober verbunden." Denkbar wären auch zwei aufeinander bezogene Denkmäler, eines in Berlin und eines in Leipzig, so Führer. Berlin als einziger Standort wäre hingegen "eine absolut falsche Entscheidung". Zu der Beschaffenheit des Einheitsdenkmals erklärte der Leipziger Pfarrer: "Es muss jegliche Art von Monumentalität vermieden werden. Es soll aber auch nicht mickrig sein. Ich kann mir zwei oder drei gut angeordnete Steinplatten in entsprechender Höhe vorstellen, wo drauf steht: ,Keine Gewalt - Wir sind das Volk'."
Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU), sagte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Mir wären mehrere kleine Denkmäler lieber als ein großes. Man kann in Leipzig eines machen. Doch niemand kann Magdeburger, Hallenser und Dessauer davon abhalten, auch eins zu machen." Ein Einheitsdenkmal "muss für die Menschen vor Ort sichtbar sein".
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