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Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Umwelt Streit um Uran im Wasser - Bundesgesundheitsministerium will Grenzwert

Halle (ots)

Das Bundesgesundheitsministerium will nach
Informationen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung 
(Dienstagausgabe)  einen Grenzwert für Uran im Trinkwasser festlegen.
In der Folge könnte ein solcher Grenzwert auch bei Mineralwässern 
eingeführt werden. Verbraucherschützer und das Umweltbundesamt (UBA) 
fordern dies seit langem. Gegen die Pläne des Ministeriums gibt es 
offenbar Widerstand aus anderen Ministerien und Teilen der Länder. 
"Die Gespräche zur Novellierung der Trinkwasserverordnung laufen, ob 
es einen Grenzwert gibt und wo er liegt, wird noch verhandelt", sagte
eine Sprecherin. Mit Ergebnissen sei Ende des Jahres zu rechnen. In 
einigen Regionen Deutschland ist aus dem Erdinnern gefördertes 
Rohwasser, aus dem Trink- und Mineralwässer hergestellt werden, mit 
dem stark giftigen und radioaktiven Schwermetall Uran belastet. Doch 
im Gegensatz zu anderen Schwermetallen gibt es bislang keinen 
Grenzwert für Uran. Trink- wie Mineralwasserproduzenten geben daher 
nicht an, wie stark ihre Produkte mit Uran belastet sind. Das liegt 
offenbar auch an der unterschiedlichen Risikobewertung des Stoffes: 
So warnt der Leiter des zum Bundeslandwirtschaftsministerium 
gehörenden Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Ewald 
Schnug, in einem so eben erschienenen Buch vor der Radioaktivität des
Urans in Trink- und Mineralwasser. Der UBA-Trinkwassertoxikologe 
Hermann Dieter hält diese aber für vernachlässigbar und sieht die 
Giftigkeit des Urans als problematisch an. Das UBA spricht sich daher
für einen Grenzwert von zehn Mikrogramm je Liter aus, den auch die 
Verbraucherorganisation Foodwatch für akzeptabel hält. Andere 
Forscher, wie die Deutsche Inge Schmitz-Feuerhake und die Kanadierin 
Rosalie Belle lehnen in Schnugs Buch einen Grenzwert jedoch ab, weil 
bereits der Zerfall eines Uran-Atoms theoretisch Krebs auslösen 
könne. Sie fordern daher eine Auskunfts- und Kennzeichnungspflicht 
bei Trink- und Mineralwässern.

Pressekontakt:

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Chefredaktion
Tel.: 0345 565 4300

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