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Mitteldeutsche Zeitung: Fahndung nach Terrorverdächtigen Islam-Experte: Fahndung nach Terrorverdächtigen hängt mit Bundestags-Beratungen zu Afghanistan zusammen

Halle (ots)

Der Terror- und Islam-Experte der Stiftung
Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, geht davon aus, dass die 
jüngste Fahndung nach den Terrorverdächtigen Eric Breininger und 
Houssein al-Malla mit den bevorstehenden Bundestags- Beratungen über 
die Verlängerung der Afghanistan-Mandate zusammenhängt. "Bei der 
Fahndung nach Eric Breininger und Houssein al-Malla beruft sich die 
Polizei auf nachrichtendienstliche Erkenntnisse, dass sie auf dem Weg
nach Deutschland seien", sagte er der in Halle erscheinenden 
"Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Das ist nicht 
gesichert. Die Veröffentlichung der Informationen zeigt aber, wie 
nervös unsere Sicherheitsbehörden sind. Es herrscht große Sorge, dass
es den beiden gelingen könnte, hier einen Anschlag durchzuführen. Was
unsere Sicherheitsbehörden wahrscheinlich nervös macht, ist, dass die
,Sauerland-Zelle' kurz vor der Verlängerung der Afghanistan-Mandate 
im Oktober und November 2007 zuschlagen wollte. Wenn jetzt 
Informationen über Reisebewegungen aus einem ähnlichen Umfeld nach 
Deutschland kommen, ist der Verdacht gerechtfertigt, dass es da 
wiederum um Anschlagsvorbereitungen kurz vor dem 7. Oktober geht. 
Dann wird der Bundestag über die abermalige Verlängerung des 
Afghanistan-Einsatzes beraten."  Er halte es "im Falle von Breininger
und al-Malla aber auch nicht für ausgeschlossen, dass die gar keinen 
Anschlag durchführen wollen, sondern ganz schlicht nach Hause 
möchten. Das sind junge Leute. Und es ist in der Vergangenheit immer 
wieder passiert, dass Freiwillige in diese (Terror-)Camps gegangen 
und sehr desillusioniert zurück gekehrt sind - viele britische 
Jugendliche etwa, die sich vom bewaffneten Kampf abgewandt haben. 
Dann wäre diese geplante Rückkehr ein gutes Zeichen, weil die 
Behandlung von Terrorverdächtigen in Deutschland der in Pakistan, dem
Iran oder auch in den USA vorzuziehen ist." Eine wachsende 
Terror-Gefahr sieht Steinberg auch nach den jüngsten Festnahmen am 
Flughafen Köln/Bonn nicht. "Nein, ich sehe keine wachsende 
Terror-Gefahr in Deutschland", sagte er dem Blatt aus Halle. "Die 
Gefahr ist seit ungefähr drei Jahren unverändert."

Pressekontakt:

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Chefredaktion
Tel.: 0345 565 4300

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