Mitteldeutsche Zeitung: zu TV-Duell
Halle (ots)
Die vier Moderatoren der vier größten deutschen Sender gefielen sich darin, journalistische Hartnäckigkeit durch ständiges Unterbrechen der Rede Merkels oder Steinmeiers zu demonstrieren. In weiten Teilen wurde so aus dem angestrebten Duell der beiden Spitzenkandidaten ein Wettstreit der Journalisten um die oft nur vermeintlich frechste Frage. Ein Wettlauf der Eitelkeiten, von dem die Zuschauer herzlich wenig hatten. Die trugen dem verkorksten Abend entsprechend Rechnung und verfolgten die Sendung weit weniger zahlreich als ursprünglich erwartet. Trotzdem wird es aller Voraussicht nach auch in kommenden Bundestagswahlkämpfen Duelle zwischen den Kanzlerkandidaten geben. Gescheitert ist nicht die Idee an sich, sondern ihre Ausführung in den Zeiten einer Großen Koalition. Das hatte man geahnt. Jetzt ist es bewiesen.
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