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Mitteldeutsche Zeitung: Vermischtes Sächsin scheitert mit Gnadengesuch - sie war im Oman verurteilt worden und sitzt in Chemnitz in Haft

Halle (ots)

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU)
hat eine Begnadigung der in Chemnitz in Haft sitzenden Dana Gerlich 
abgelehnt. Das bestätigte der Pfarrer von Gerlichs Heimatort 
Gornsdorf, Gottfried Görner, der in Halle erscheinenden 
"Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Gerlich war 2004 im 
Oman zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil sie die Ermordung 
ihres Vaters in Auftrag gegeben haben soll. Die Behörden dort hatten 
argumentiert, sie habe ihre Mutter für das Fremdgehen des Vaters 
rächen wollen. Er war am 1. Dezember 2003 erschossen in einem Park in
der Hauptstadt Maskat gefunden worden. Die heute 35-Jährige hatte 
ihre Beteiligung an dem Mord stets bestritten.
2005 hatte der Oman sie unter der Bedingung nach Deutschland 
überstellt, dass sie mindestens fünf Jahre der Haft verbüßt. Die 
Frist war im Sommer ausgelaufen, kurz zuvor stellte Gerlich ein 
Gnadengesuch. In ihrer Heimat hat die gelernte Physiotherapeutin 
zahlreiche Unterstützer, die an ihre Unschuld glauben und an der 
Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens im Oman zweifeln. Zuletzt hatte 
eine Initiative im Oktober 2400 Unterschriften an Tillich übergeben, 
mit denen eine Freilassung Gerlichs gefordert wurde. In Chemnitz war 
das omanische Urteil 2005 in lebenslänglich nach deutschem Recht 
umgewandelt worden. Die erneute Ablehnung des Gnadengesuchs - ein 
erstes war bereits 2007 gescheitert - habe Gerlich schockiert, sagte 
Görner. "Sie versteht es nicht." Die Entscheidung sei ernüchternd und
enttäuschend. Die Staatskanzlei selbst lehnte jegliche Äußerung zum 
Fall Gerlich ab.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300

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