Mitteldeutsche Zeitung: zum Stasi-Unterlagenbeauftragten
Halle (ots)
Warum sollte es nicht möglich sein, diese Leute in anderen Bundesbehörden unterzubringen? Zudem kann man Jahn keine Verletzung rechtsstaatlicher Grundsätze nachsagen. Dass er sein Ziel mit Nachdruck verfolgt, ist ja keine Straftat. Im Gegenteil: Der Ex-Dissident will nicht bloß verwalten. Er will gestalten und geht dabei das Risiko einer Niederlage ein. Ist das unehrenhaft? Das, was rechtsstaatlich ist, unterliegt schließlich einem steten Ringen. Sonst bräuchten wir etwa das Bundesverfassungsgericht nicht. Nicht Wiefelspütz allein hat also die Interpretationshoheit. Seit 1990 dürfen auch Ostdeutsche mitinterpretieren. Jahn tut dies mit all dem Mut, der ihm eigen ist.
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