Mitteldeutsche Zeitung: zu Mladic
Halle (ots)
Man fragt sich, wie viel Moral überhaupt dahinter steckt, wenn die Festnahme einem ganz offensichtlichen Ziel diente - an Brüssels Fleischtöpfe zu kommen. Zudem steht Serbien ökonomisch nicht gut da. Es gibt Probleme in den Bereichen Korruption und Justiz. Seine außenpolitische Rolle in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo bleibt zweifelhaft. Die EU wiederum hat derzeit massive innere Schwierigkeiten und muss sich zunächst konsolidieren. Es stimmt schon: Die Festnahme des "Schlächters vom Balkan" ist eine gute Nachricht. Auch sollte man Serbien jetzt nicht vor den Kopf stoßen. Wahr ist aber auch: Belgrads Weg nach Europa ist noch sehr weit.
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