Mitteldeutsche Zeitung: zu Wulff
Halle (ots)
Auch nach der Erklärung wird man das Gefühl nicht los, dass da ein gewiefter Trickser am Werk ist, jemand, der vor allem immer nach seinem persönlichen und finanziellen Vorteil Ausschau hält. Genau deshalb ist es ihm nur schwer abzunehmen, dass er in seinen öffentlichen Ämtern tatsächlich niemandem einen unberechtigten Vorteil verschafft haben soll. Aber: Solange das nicht bewiesen ist, gilt auch weiterhin für den ersten Mann im Staat die Unschuldsvermutung. Was bisher bekannt geworden und wie das Staatsoberhaupt in den vergangenen Tagen damit umgegangen ist, verdient Kritik, rechtfertigt aber keine Forderung nach einem Rücktritt. Es zeigt sich jedoch, dass Christian Wulff noch nicht in allen Belangen die moralische und persönliche Reife besitzt, die von einem Bundespräsidenten erwartet werden muss.
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