Mitteldeutsche Zeitung: zu Syrien
Halle (ots)
Die Waffenruhe scheint zu halten, ließ gestern der UN-Beauftragte Kofi Annan verlauten. So fangen gewöhnlich gute Nachrichten an. Man könnte aber auch sagen: So formuliert man diplomatisch eine gehörige Portion Skepsis. Wenn die Waffen tatsächlich vorerst schweigen würden, wäre zumindest humanitäre Hilfe für die Menschen in den umkämpften Gebieten möglich. Und die ist dringend nötig. Noch dringender erforderlich aber ist der politische Plan, der das Land aus der inneren Krise führt. Denn weder das Regime in Damaskus noch die Aufständischen werden von ihren politischen Positionen lassen. Syrien ist längst zum Schauplatz eines Stellvertreterkonfliktes geworden. Russen, Chinesen, regionale arabische Mächte und die westliche Welt haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie eine Demokratisierung Syriens vonstattengehen könnte.
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