Mitteldeutsche Zeitung: Piratenpartei Berliner Landeschef gegen rigorose Abgrenzung gegenüber Rechtsextremisten
Halle (ots)
Der Berliner Landesvorsitzende der Piratenpartei, Hartmut Semken, lehnt eine rigorose Abgrenzung gegenüber Rechtsextremisten ab. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) unter Berufung auf Semkens Internet-Blog. Darin schreibt er: "Bei der Abgrenzung gegen die ,Rechten' haben wir schon jetzt das Problem: jede nicht-totale, jede differenzierte Abgrenzung wird als ,zu wenig' diffamiert, ich als Pirat zum Extrem gezwungen." Er fügte hinzu: "Jetzt treiben wir uns gegenseitig in die Schützengräben, die die Presse so freundlich für uns ausgehoben hat." Sein "Widerstand" dagegen sei "langsam erschöpft". Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, Semken habe in Anspielung auf den wegen umstrittener Äußerungen in die Kritik geratenen Piraten Bodo Thiesen geschrieben, das Problem seien nicht "die Bodos", sondern jene, die Menschen wie Thiesen aus der Partei werfen wollten. Dieser hatte den Angriff Deutschlands auf Polen 1939 legitim genannt und bezweifelt, ob es den Holocaust gegeben habe. Thiesens Ausschluss aus der Piratenpartei ist wegen eines Formfehlers gescheitert.
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