Mitteldeutsche Zeitung: zu NSU-Terror/Sachsen-Anhalt
Halle (ots)
Auch in Sachsen-Anhalt haben die Behörden im Zusammenhang mit dem Terrortrio allerlei Fragen zu beantworten. Da sind die beiden schillernden ehemaligen V-Männer Thomas R. und Steffen R. Da ist die Akte des Militärischen Abschirmdienstes über Uwe Mundlos, die es in Magdeburg angeblich erst nicht gab, plötzlich aber doch. So ist es nur konsequent, dass Innenminister Holger Stahlknecht nun die Aufklärung vorantreibt - Datenschutz hin oder her. Wer Aktenbestände aus fast 20 Jahren untersuchen will, kommt nicht weit, wenn er Seite für Seite umblättern muss. Freilich ist Stahlknecht im Falle NSU auch bloß jemand, der reagieren muss: auf den schlechten Ruf, den die Verfassungsschutzbehörden mittlerweile haben. Auf die Pannen im eigenen Haus. Wegen der Vorgänge um die MAD-Akte musste schließlich der damalige Behördenchef Volker Limburg gehen. Insofern bleibt Stahlknecht gar nichts anderes übrig, als eine Aufklärungskampagne anzuschieben.
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