Mitteldeutsche Zeitung: zu Troika/Griechenland
Halle (ots)
Nicht aus Barmherzigkeit kommt sie den Südeuropäern entgegen, sondern aus nüchternem Kalkül. Sie scheut das Experiment, das ein Ausscheiden Griechenland aus der Währungsunion bedeuten würde. Aus gutem Grund: Wenn ein Land fällt, können sich dann Spanien und Italien halten? Dies kann niemand beantworten. Zu Recht setzt sie auf das Vorsichtsprinzip. Einfach ist der von ihr gewählte Weg nicht. Jetzt muss sie den Bundestag wieder um Unterstützung für Milliardenhilfen bitten. Auch Griechenland ist nicht überm Berg. Tiefer denn je steckt das Land in einer sozialen, politischen und moralischen Krise. Die Stabilisierung löst die Probleme nicht. Für Merkel bringt sie die Chance auf relative Ruhe vor der Bundestagswahl. Anderen Krisenländern bringt sie Zeit, die sie für Reformen und Defizitabbau nutzen müssen.
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