Mitteldeutsche Zeitung: Zeitzeugenprogramm Schulen suchen selbst Zeitzeugen
Halle (ots)
Das Kultusministerium Sachsen-Anhalts hat die Kritik an der schwachen Resonanz im Land auf ein Zeitzeugenprogramm zur DDR-Geschichte zurückgewiesen. "Die Kritik ist überzogen, weil sie an der Wirklichkeit in Sachsen-Anhalt vorbei geht", sagte Sprecherin Karina Kunze der in Halle erscheinden Mitteldeutschen Zeitung. Patrick Kurth, Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für den Aufbau Ost, hatte beklagt, dass Sachsen-Anhalt bei der Zahl der Anfragen von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen an das seit 2011 bestehende Koordinierende Zeitzeugenbüro (KZB), das unter anderem von der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen getragen wird, im Ländervergleich nur an drittletzter Stelle liege (die MZ berichtete). "Hier ist die Landesregierung in Rechtfertigungsdruck. Das geht so nicht", sagte Kurth. "Das KZB ist für Schulen nur einer von mehreren Wegen, die zum Kontakt mit Zeitzeugen führen", betonte Karina Kunze. So würden Kontakte etwa auch von der Vereinigung der Opfer des Stalinismus und der der Gedenkstättenstiftung im Land vermittelt, sagte die Ministeriumssprecherin. 48 Zeitzeugengespräche für Schulklassen seien allein 2012 direkt von der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg, von der Gedenkstätte Roter Ochse Halle und von der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn vermittelt worden.
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