Mitteldeutsche Zeitung: Nahverkehr Betriebe fordern höhere Strafen für Schwarzfahrer
Halle (ots)
Nahverkehrsunternehmen in Sachsen-Anhalt dringen auf mehr Abschreckung von Schwarzfahrern. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montag-Ausgabe). Die Betriebe plädieren für eine Anhebung des "erhöhten Beförderungsentgeltes", wie die Strafe für jene genannt wird, die ohne gültiges Ticket erwischt werden. Hintergrund: Allein den kommunalen Verkehrsbetrieben im Land entgeht jährlich eine siebenstellige Summe an Einnahmen.
Die Hallesche Verkehrs AG etwa rechnet mit rund einer Million Euro Verlust im Jahr. Die gegenwärtige Höchstgrenze von 40 Euro Strafe "erfüllt nicht mehr die notwendige abschreckende Wirkung", sagt Hauptabteilungsleiter Egbert Kluge. 2012 sind in Halle rund 30.000 Fahrgäste ohne Ticket erwischt worden. Dass die Quote der Schwarzfahrer mit 1,7 Prozent vergleichsweise niedrig ist, sei nur mit intensiven Kontrollen erreicht worden.
Zuständig für das Strafmaß ist der Bund. Das Bundesverkehrsministerium wolle die entsprechende Verordnung aber nicht ohne Mehrheit der Länder ändern, und die würden sich nicht einig, kritisiert der Verband deutscher Verkehrsunternehmen. Sachsen-Anhalts Verkehrsministerium plant derzeit "keinen eigenen Vorstoß".
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