Mitteldeutsche Zeitung: zu Lafontaine
Halle (ots)
Zwar hätte er im Westen noch Stimmen gezogen. Doch die Kollateralschäden wären größer gewesen. So hätte Lafontaine de facto als Spitzenkandidat fungiert, ohne dass irgendjemand ihn dazu auserkoren hat. Es wäre unweigerlich zu einem Wiederaufflammen des Konkurrenzverhältnisses mit Gregor Gysi gekommen. In der neuen Fraktion schließlich wäre der Ex-Parteichef ein Machtfaktor gewesen, ohne den über die künftige Führung nicht hätte entschieden werden können. Die politische Bedeutung des Rückzugs geht über Lafontaine freilich weit hinaus, indem sie nämlich den Trend der letzten zwölf Monate bestätigt. Mit ihm verliert die West-Linke ihre Galionsfigur. Die Partei insgesamt schrumpft auf ihre ostdeutsche Hälfte: die alte PDS.
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