Mitteldeutsche Zeitung: zum Papst
Halle (ots)
Der Papst bringt frischen Wind in die katholische Kirche, wenn nicht einen Sturm. Zu Recht stellt er fest, dass die Menschen den "Autoritarismus" leid sind. Daraus macht Franziskus eine Art Abwrack-Programm für seine Kirche: weg mit dem Triumphalismus, fort mit allem institutionellen Gehabe und Bevormundung. Stattdessen mehr Beratung und Konsultation, Hören auf das Kirchenvolk, Suche nach neuen Wegen, Verzicht auf "spirituelle Einmischung in das persönliche Leben". Nimmt die Kirche das ernst, folgt daraus eine ganz andere Art seelsorglicher Begleitung. Einfühlsame und verständnisvolle Geistliche sind dabei bislang immer wieder vor die Barrikaden der "reinen Lehre" gerannt. Die Barrieren bricht der Papst nicht ab. Aber er umgeht sie mit Nonchalance.
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