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Mitteldeutsche Zeitung: Bauhaus Dessau Kulturmanager Christoph Stölzl fordert öffentliche Rechenschaft über die Neuausschreibung der Direktorenstelle

Halle (ots)

Der Kulturmanager und Kulturpolitiker Christoph Stölzl fordert Rechenschaft über die Gründe, die zur Neuausschreibung der Direktorenstelle der Stiftung Bauhaus Dessau geführt haben. Im Gespräch mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montagausgabe) sagte Stölzl, der seit Juni dieses Jahres den Kreis der Freunde des Bauhauses leitet: "Das Bauhaus gehört nicht einer Regierung, auch nicht einem Direktor, es gehört, wie es der Name "Welterbe" sagt, der Welt. Dieses möglichst gut zu betreiben, ist die Pflicht aller. Und zwar über alle persönlichen Aspekte hinaus. Ich finde, alle Beteiligten sind Rechenschaft schuldig! Nicht nur die Politiker, auch Herr Oswalt. Was war da los? Ich erwarte mir schon noch etwas mehr Transparenz, um es deutlich zu sagen." Den Verweis des Kultusministers und Stiftungsratsvorsitzenden Stephan Dorgerloh (SPD) auf Stillschweigen aus personenrechtlichten Gründen lässt Stölzl nicht gelten: "Ja, das ist eine Formel, die selbstverständlich ist in allen Personalfragen. Die hilft hier aber nicht viel weiter. Menschen sind Menschen und da misslingt auch manchmal etwas, das ist so. Und darüber kann man, finde ich, den Mantel des Schweigens decken. Ich sehe aber nicht, dass hier solche Dinge entscheidend gewesen sind. Und wenn, dann dürfen diese nicht entscheidend gewesen sein. Ich ahne aber das: Es gab sachliche Streitpunkte, und über die muss öffentlich diskutiert werden. Wir als Welterbemitbesitzer möchten wissen, wie es weitergeht, da müssen alle Fragen öffentlich verhandelt werden. Es sind öffentliche Dinge!" Stölzl fordert, dass der Stiftungsrat den bisherigen Stiftungsdirektor Philipp Oswalt ausdrücklich zu einer Neubewerbung einlädt. Stölzl: "Das Bauhaus ist wichtiger als die Befindlichkeiten von Personen, und da meine ich nicht nur den Minister, da meine ich auch Herrn Oswalt und alle anderen Beteiligten. Das Bauhauserbe ist eine große Aufgabe, die zwingend alle Beteiligten dazu verpflichtet, über ihren Schatten zu springen." Christoph Stölzl, 69, war Gründungs- und Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums in Berlin und Kultur- und Wissenschaftssenator in Berlin. Heute ist Stölzl Präsident der Hochschule für Musik in Weimar. Stölzl ist der Neffe der Bauhausmeisterin und Textilgestalterin Gunta Stölzl.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200

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