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Mitteldeutsche Zeitung: zu Mauerfall

Halle (ots)

Drei alte Männer setzten in diesen Tagen, jeder auf seine Weise, einen Kontrapunkt zur Grundmelodie, mit der allenthalben das Glück der deutschen Einheit gefeiert wird. Helmut Kohl tut es eher unfreiwillig, weil er seine skeptischen Äußerungen über den Anteil der ostdeutschen Bürgerbewegung am Fall Mauer nicht veröffentlicht wissen wollte. Michail Gorbatschow dagegen, dem der "Kanzler der Einheit" das Hauptverdienst an den historischen Ereignissen vor 25 Jahren beimisst, hat mit Blick auf den Jahrestag bewusst das Wort ergriffen, um für die Einsicht zu werben, dass auch heute Frieden und Sicherheit in Europa nur durch eine Partnerschaft mit Russland zu sichern sind. Ähnlich äußert sich Henry Kissinger. Der alte Stratege der Realpolitik warnt vor einem neuen Kalten Krieg, wenn der Westen keine Rücksicht auf die Interessen Moskaus nehme. Wir müssen sie ja nicht gleich weise nennen, die drei alten Männer. Aber politisch erfahren sind sie. Und es wäre klug, heute nicht nur eine gemeinsame westliche Politik anzustreben, sondern auch den Dialog mit Russland zu suchen. Was in der Politik möglich sein kann - davon erzählt das November-Wunder vor 25 Jahren.

Pressekontakt:

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Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200

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  • 08.11.2014 – 20:00

    Mitteldeutsche Zeitung: zum Mauerfall in ihrer Sonntagszeitung

    Halle (ots) - Mir scheint, dass die Unterscheidung in Ost und West, die nach 25 Jahren immer noch aufgemacht wird, zu kurz springt. Natürlich gibt es Landstriche im Westen und im Süden, die stark wirtschaftlich geprägt sind, und andere im Osten und im Norden weniger. Aber ähnlich wie in Frankreich oder gar in Italien, fällt auch die Vergleichbarkeit von Nord und West in Deutschland ebenfalls sehr differenziert aus. ...