Mitteldeutsche Zeitung: MZ zu Kasachstan-Connection
Halle (ots)
So richtig frei fühlt sich der Staatsdiener wohl erst, wenn er als Elder Statesman nicht mehr ganz so streng angehalten ist, zwischen Politischem, Privatem und Eitelkeiten zu unterscheiden. So etwa dürfte die mentale Verfasstheit derjenigen aussehen, die sich wie die früheren Amtsträger Gerhard Schröder, Otto Schily und Horst Köhler nun des Vorwurfs erwehren müssen, dem kasachischen Diktator Nasarbajew zu Diensten gewesen zu sein. Die Opposition hat Recht mit der Forderung nach umfassender Aufklärung der unappetitlichen Nähe früherer Staatsmänner zum kasachischen Despoten. Erst dann wird sich zeigen, ob die Mission der Polit-Rentner zum Skandal taugt. Schon jetzt aber ist klar, dass mit der weltweiten Neuausrichtung der Machtsphären eine Verwirrung der ethisch-politischen Standards einhergeht.
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