Mitteldeutsche Zeitung: zum NSU-Prozess
Halle (ots)
Der NSU-Prozess entwickelt sich zum Psychodrama. Freilich spielt sich dies weniger zwischen Gericht und Verteidigung ab als zwischen der Hauptangeklagten Beate Zschäpe und ihren mittlerweile vier Anwälten. Deren Verhältnis zueinander wird von zwei Faktoren geprägt, die beide zulasten der 40-Jährigen wirken. Zschäpe tut sich zunehmend schwer mit der Prozessstrategie, die sie zum Schweigen verdammt. Das bezieht sich anscheinend weniger auf eine mögliche Beteiligung an der Mordserie als auf das Bild von ihr als Person, das dabei entsteht. Dutzendfach dürfen Zeugen sagen, was sie von Zschäpe halten. Und sie darf darauf nichts erwidern, ohne sich insgesamt zur Sache einlassen zu müssen. Das stresst die Thüringerin.
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