Mitteldeutsche Zeitung: zu Polen
Halle (ots)
Nach der Wahl, die Polen einen extremen Rechtsruck beschert hat, ist das Erschrecken der Gutgläubigen groß. Nicht ein einziger linker Abgeordneter wird künftig im Sejm dabei sein! Kaczynski seinerseits brauchte nach Schließung der Wahllokale keine zehn Minuten, um in einer Ansprache klarzumachen, dass künftig er allein die Richtlinien der Politik bestimmen wird. Das Schlimmste an der Polen-Wahl ist aber, dass die zitierte "Leim-These" von der Naivität der Gutgläubigen eben nur einen Teil der Wahrheit erfasst. Zur ganzen Wahrheit gehört, dass zwei Drittel der jungen Polen Parteien gewählt haben, die rechts von der Mitte stehen. Die Botschaft, die von dieser Wahl ausgeht, reicht deshalb über die Grenzen Polens hinaus. Es ist eine Absage an die freiheitliche Demokratie.
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