Mitteldeutsche Zeitung: zu Zschäpe
Halle (ots)
Zschäpes Aussage war nicht nur unplausibel, sie verweigert auch die Antwort auf einige der wichtigsten Fragen dieses Prozesses. Eine lautet: Da es unmöglich ist, über Jahre hinweg ohne Hilfe von außen im Untergrund zu leben und die längste terroristische Mordserie in der Geschichte der Bundesrepublik vorzubereiten und auszuführen - wer waren die Unterstützer? Die zweite lautet: Welche Rolle spielten die Sicherheitsbehörden? Hier hat Zschäpe einen interessanten Hinweis gegeben. Tino Brandt war in den 90ern nicht nur Kopf des Neonazi-Netzwerks "Thüringer Heimatschutz", er war auch V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes, mit dessen Geld - angeblich rund 100 000 Euro - er das Netzwerk finanzierte. Über seinen Beitrag zu den Morden des NSU ließ Zschäpe verlesen: "Man kann sagen, ohne Tino Brandt wären alle diese Unternehmungen nicht möglich gewesen."
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