Mitteldeutsche Zeitung: Medizin/Innenpolitik Ärzteschaft in Sachsen-Anhalt überaltert - bis 2025 werden 825 Hausärzte gesucht
Halle (ots)
Sachsen-Anhalts Ärzteschaft braucht dringend Nachwuchs. Das Durchschnittsalter der rund 1 400 Hausärzte beträgt knapp 55 Jahre. 77 der Mediziner sind zwischen 65 und 69 Jahre alt - 100 bereits 70 und älter. Bei den rund 2 000 niedergelassenen Fachärzten ist das Durchschnittsalter nur geringfügig niedriger. Es liegt bei 53 Jahren. 143 von ihnen sind 65 Jahre und älter. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe).
Während es aber nach Aussagen der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalts (KV) im fachärztlichen Bereich gelingt, fast alle Stellen von ausscheidenden Kollegen nach zu besetzen, gibt es im hausärztlichen Bereich Probleme. Für etwa ein Drittel aller Hausärzte, die aus Altersgründen aufhören, findet sich laut KV kein Nachfolger. Derzeit sind etwa 140 Stellen frei. Besonders viele Ärzte fehlen derzeit im Saalekreis, in Mansfeld-Südharz sowie in Dessau-Roßlau. KV-Chef Burkhard John nennt es vor diesem Hintergrund ein Glück, dass viele Mediziner über das Rentenalter hinaus arbeiten. Denn theoretisch könnten jene 177 Hausärzte, die die 65 bereits überschritten haben, sofort in den Ruhestand gehen. "Sie kämen dann zu den 140 hinzu. Und dann hätten wir ein richtig großes Problem", sagte John der Zeitung. Insgesamt 825 Hausarztstellen müssen bis 2025 nachbesetzt werden. Da nach den Erfahrungen der KV pro Jahr etwa 44 neue Hausärzte ihre Tätigkeit aufnehmen, bleibt ein Defizit von etwa 225 Stellen.
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