Mitteldeutsche Zeitung: zu Österreich
Halle (ots)
Wer da den hochpolitischen Charakter des Ergebnisses noch abstreitet, tut das nicht, weil er ihn nicht kapiert hat. Er tut es, weil er ihn nicht kapieren will. Gerade schiebt sich eine neue Mehrheit zusammen. Der Führungsanspruch der Ultrarechten steht bei den Konservativen schon nicht mehr in Frage. Dass Hofer lächelt und nicht poltert, nicht schimpft, nicht hetzt, macht es nicht besser. Im Gegenteil: Dass einer wie er nicht poltern, schimpfen, hetzen muss, verrät nur, wie nahe die gesellschaftliche Mitte an seine Positionen herangerückt ist. Am 22. Mai in der Stichwahl schlägt nun die Stunde der Wahrheit. SPÖ und ÖVP, deren Kandidaten versagten, werden es bei Strafe der Lächerlichkeit nicht wagen, von Anbiederung auf Polarisierung umzuschalten. Deswegen ist nun die Zivilgesellschaft gefragt.
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