Mitteldeutsche Zeitung: zu Merkel
Halle (ots)
Nach dem knappen Wahlsieg über Gerhard Schröder hatte Merkel die asymmetrische Demobilisierung als Wahlkampftaktik perfektioniert. Kein Thema war so sozialdemokratisch, dass sie es nicht verbal ebenfalls besetzte. In ihrer Rede zeigte Merkel nun klar, dass sie diese Taktik aufgeben muss. Erstmals spürt die CDU echten Druck. Die Union muss nun Farbe bekennen, ihr Profil herausstellen. Man mag von Merkels Ankündigungen wie der Forcierung innerer Sicherheit, von Daten- und Freihandel, von Symbolthemen wie dem Burkaverbot halten, was man will: Es täte der Politik gut, nicht mehr um eine vage Mitte zu kämpfen, sondern unterscheidbare Entwürfe anzubieten.
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