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Mitteldeutsche Zeitung: Medien/Politik ARD-Chefin bereit zu mehr Sparsamkeit

Halle (ots)

Die Vorsitzende der ARD, MDR-Intendantin Karola Wille, stellt beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk zusätzliche Kostenersparnisse in Aussicht. Auf dem Weg zu einem integrierten Medienverbund würden bei der ARD "noch weitere Effizienzmaßnahmen zu entdecken sein", sagte sie der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Eine Erhöhung des Rundfunkbeitrages nach 2020 schloss sie nicht aus, sagte jedoch: "Wir wissen, dass Beitragsakzeptanz wichtig ist und haben die Zeichen der Zeit verstanden." Zuletzt hatten die Ministerpräsidenten die Einsparvorschläge der öffentlich-rechtlichen Anstalten als unzureichend eingestuft. Sachsen-Anhalts Medienminister Rainer Robra (CDU) will die ARD auf fundamentale Reformen verpflichten. Eine Absage erteilte Wille der Forderung Robras nach einer Beschränkung der Tagesschau auf regionale Themen. "Die Tagesschau ist die erfolgreichste unabhängige deutsche Nachrichtensendung. Dass sich über zehn Millionen Menschen, darunter auch viele junge Leute, täglich vor dem Fernseher versammeln und Informationen und Meinungsaustausch vermittelt bekommen, ist ein Wert an sich." Sowohl ARD als auch ZDF müssten überregionale Nachrichten präsentieren. Wille verteidigte zudem den Ausbau des Online-Angebots zu einer dritten Säule neben Radio und Fernsehen. "Meinungs- und Willensbildung findet nicht mehr allein in Radio, Fernsehen und Zeitung statt. Die Internetwelt entwickelt neue Kommunikationsräume. Dort wird manipuliert und informiert. Die öffentlich-rechtlichen Redaktionen sind politisch und wirtschaftlich unabhängig. Mit unseren strukturellen und finanziellen Voraussetzungen können wir auch online ein verlässliches, vielfältiges Angebot schaffen - das ist seit einigen Jahren unser gesetzlicher Auftrag: auch online für alle da zu sein und Orientierung zu bieten."

Pressekontakt:

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Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de

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