Mitteldeutsche Zeitung: MZ-Kommentar zum Handelsstreit:
Halle (ots)
Im Kern geht es nicht um einen Handelsstreit, sondern einen Technologiekrieg. US-Regierungen haben es meisterhaft verstanden, eine Hightechindustrie aufzubauen, die weltweit dominiert, siehe Google, Amazon, Microsoft und Co. Und das mittels gezielter Forschungsförderung und großzügiger Staatsaufträge für Unternehmen, viele davon vom Militär und von den Geheimdiensten.
Die Position der USA ist nun gefährdet. Denn die chinesische Regierung imitiert diese Strategie nicht nur, sie setzt sie noch viel konsequenter um. China steckt riesige Summen in die Forschung, in Infrastruktur und die Ausbildung des Nachwuchses. Hinzu kommt ein riesiger Heimatmarkt, der extrem schnell wächst.
Mit Strafzöllen können die Amerikaner das Problem nicht lösen. Sie müssen ihre Industriepolitik neu justieren, müssen intelligenter in Forschung, Ausbildung und Infrastruktur investieren. Ein mühsames Unterfangen, das langen Atem braucht und sich populistisch kaum verwerten lässt - also nichts für Trump.
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