Mitteldeutsche Zeitung: zu Özil
Halle (ots)
Man muss fast froh sein über den von Mesut Özil ausgelösten Eklat. Denn er wirft ein grelles Schlaglicht auf den Stand der Debatte über Integration und auch Demokratie in Deutschland, der sich als trübselig erweist. Selbstverständlich war das Treffen Özils und seines Mannschaftskameraden Ilkay Gündogan mit dem türkischen Autokraten Recep Tayyip Erdogan im türkischen Wahlkampf zumindest eine Dummheit. Wie naiv Özil mit diesem Thema umgeht, zeigt seine Twitterbotschaft. Hier spricht in der Tat ein Fußballer und kein Politiker. Tatsache ist: In der Bundesrepublik herrscht Meinungsfreiheit, die gilt auch für Nationalspieler. Darauf hätten der DFB oder auch Özils Mannschaftskameraden gern einmal hinweisen dürfen. So aber ist daraus eine Staatsaffäre gemacht worden, die vor allem zeigt, wie unfreundlich das Klima in diesem Land ist.
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