Mitteldeutsche Zeitung: MZ zu Linken/Sachsen-Anhalt
Halle (ots)
In der Linken hat immerhin schon ein respektabler Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen. Stefan Gebhardt hat aber nicht mit einem fröhlichen "Ja, ich will!" reagiert, sondern eher verdruckst damit, er habe seine "Bereitschaft erklärt". Auch Armin Willingmann wäre ein respektabler SPD-Landeschef. Sein Bekanntheitsgrad ist zwar ausbaufähig. Der Ex-Professor ist aber ein kluger Kopf und in direktem Kontakt ein angenehmer Zeitgenosse. Allerdings auch ein Zauderer: Er will eine Kandidatur "nicht ausschließen". Wehmütig erinnert man sich, wie Franz Müntefering einst behauptete, der SPD-Bundesvorsitz sei das "schönste Amt neben Papst". Das war mindestens übertrieben, strahlte aber eine große Lust auf Verantwortung aus und war deshalb geeignet, andere zu inspirieren: So führt man. Das sollten beide Männer beherzigen, wollen sie ihre Parteien zu alter Stärke führen. Oder wie Martin Luther formulierte: Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz.
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