Mitteldeutsche Zeitung: zum Teilhabepaket
Halle (ots)
Gut gemeint ist noch lange nicht automatisch auch gut gemacht. Jüngstes Beispiel: das Teilhabepaket der Bundesregierung. Dessen Absicht ist nur gut: Kinder einkommensschwacher Eltern sollen Zuschüsse für Ausgaben in Schule und Freizeit erhalten. Das Resultat ist aber ernüchternd: In Sachsen-Anhalt nimmt nur ein kleiner Teil der Anspruchsberechtigten die Unterstützung in Anspruch. Politiker vermuten, Betroffene wüssten nichts von ihrem Anspruch, oder die Regelungen seien zu komplex, oder Eltern schämten sich, ihre Bedürftigkeit zu offenbaren. Vielleicht sind einige Eltern auch nicht willens oder in der Lage, die Hilfe für ihre Sprösslinge zu organisieren. Der genaue Grund ist am Ende auch nachrangig. Egal, warum: Es reicht offenbar nicht, wenn der Staat hier nur passiv das Angebot bereit hält, er muss im Sinne einer echten Fürsorge aktiv werden und auf die Betroffenen zugehen.
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