Mitteldeutsche Zeitung: zu Merz
Halle (ots)
Merz ist zwar Projektionsfläche für die Anti-Merkel-Fraktion, aber diese Fraktion ist mit der Kanzlerin selbst längst versöhnt. Merkel-Kritikern geht es eigentlich gar nicht um die Kanzlerin selbst in ihrem 15. Jahr im Kanzleramt: Es geht ihnen darum, dass sich die Dinge nach ihr ändern. Deswegen hat Merz einen Freifahrtschein in Sachen Kritik an Kramp-Karrenbauer, den er mal mehr, mal weniger subtil nutzt. Aber Angriffe dieser Art gegen die Kanzlerin wird ihm die CDU auf Dauer nicht verzeihen. Sie werden ihm als Illoyalität ausgelegt. Die Partei liebt eben den Verrat, aber nicht den Verräter. Es kann sein, dass Merz seine Chance auf das Kanzleramt, die ohnehin klein ist, mit diesem Interview verspielt hat.
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