Mitteldeutsche Zeitung: MZ-Kommentar zur Ukraine
Halle (ots)
Schon das Treffen als solches ist ein Lichtblick. Emmanuel Macron, Angela Merkel, Wladimir Putin und Wolodimir Selenski werden heute in Paris zwar nicht gleich die Lösung des Ukraine-Konflikts aus dem Ärmel schütteln. Die vier haben aber die Chance, eine historische Wende zu bewirken: zurück zu Gesprächen, zurück zur Vernunft, zurück zum Bewusstsein eines Miteinanders in Europa. Ein erster konkreter Schritt läge in der tatsächlichen Einhaltung der Waffenruhe in der Ostukraine. Macron und Merkel sollten sich Putin gegenüber hart, aber fair zeigen. Das ist die angemessene Linie gegenüber einem Staatschef, der nicht zögert, immer wieder die Nerven des Westens zu testen - mal durch Provokationen nahe des Luftraumes der baltischen Republiken, mal durch die Weigerung russischer Stellen, bei Aufklärung rätselhafter Morde auf westlichem Territorium behilflich zu sein. Stets gilt: Der Westen belohnt keine Drohgebärden. Eine Mitwirkung Moskaus an einer konstruktiven, neuen Politik dagegen wäre für beide Seiten nützlich.
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